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Memory

Vivien Landauer

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Ellen war meine letzte lebende Cousine ersten Grades väterlicherseits.
Bedauerlicherweise sind meine frühen Erinnerungen an Ellen ziemlich verschwommen: anlässlich meines bisher einzigen Besuches in Buenos Aires in 1963, zusammen mit meinen Eltern, sind wir einander natürlich begegnet; auch ist sie – wenn mich nicht alles täuscht – mindestens einmal in meinem Elternhaus in London zu Besuch gewesen. In Erinnerung sind mir lediglich ihre Wärme und Herzlichkeit geblieben. (Umstände bedingt hatte ich über die Jahre mehr Kontakt zu ihrer Schwester Rosl.) Erst sehr spät, im Jahre 2012, ist, dank der Vermittlung von Teresa, ein engerer Kontakt entstanden. Wir haben einige Male telefoniert und sogar ein paar Mal geskypt. Gleich bei der ersten Kontaktaufnahme war eine Nähe und das Gefühl einer Vertrautheit vorhanden. Obzwar die Kommunikation per Telefon bzw. Skype nicht immer einfach war, war es eine pure Freude mit Ellen in Kontakt zu sein. Bewundert habe ich sie besonders dafür, dass sie bis ins hohe Alter aktiv und unternehmungslustig geblieben ist. In diesem Zusammenhang muss ich vor allem an ihre schauspielerischen Aktivitäten denken. Das Leben ist nicht immer gerade schonend mit ihr umgegangen, jedoch hat sie sich bis ins hohe Alter ihre Güte und Liebenswürdigkeit sowie ihr Interesse an anderen Menschen bewahrt. Leider wurde, aufgrund von Ellens Gesundheitsprobleme, unser Kontakt allzu früh unterbrochen. Ich hatte bis zum Schluss gehofft, wieder mit ihr sprechen zu können. Dass sie nun für immer verstummt ist, hat mich sehr getroffen und traurig gemacht. Immer wird mir ihre sanfte Stimme – und ihr schönes Schwäbisch, das mir von der Landauer-Seite meiner Familie so vertraut war – in Erinnerung bleiben. Ihr Ableben stellt einen unermesslichen Verlust für alle, die sie gekannt haben, dar.